Whatsapp-Nutzer haben es wohl schon längst bemerkt. Die Messaging-App weist seine Nutzer nun bereits schon seit 2 Wochen auf das Inkrafttreten der neuen AGBs hin. Demnach ist der Datenaustausch mit Facebook in Zukunft zwingende Vorrausetzung, um Whatsapp weiter nutzen zu können. Doch das gefällt der irischen Datenschutzbehörde gar nicht.
Die Datenschutzkommission Irlands hat nun bekannt gegeben, dass sie bereits im Dezember die Datenschutzbehörden der anderen EU-Staaten darauf hingewiesen hat, dass gemäß der DSGVO auf EU-Ebene entschieden werden muss, inwieweit der Datenaustausch zwischen Whatsapp und Facebook rechtskonform ist. Sie verweist auf die Artikel 12 bis 14 der DSGVO, die definieren, wie Daten an die betroffenen Personen bereit gestellt werden müssen. Ziel ist es eine endgültige Entscheidung in Bezug auf Facebook und Whatsapp herbeizuführen.
Doch bis es zu solch einer Entscheidung kommt, könnte noch viel Zeit vergehen. Im Fall von Twitter hat es 7 Monate gedauert, bis die Datenschutzbehörden sich einigen konnten. Am Ende musste der Kurznachrichten-Dienst wegen eines Datenlecks eine Strafe von 450 000 € zahlen. Im Fall Whatsapp soll es zudem jede Menge Uneinigkeit zwischen den Länder darüber geben, inwieweit der Datenaustausch eine Verletzung der DSGVO darstellt. Ob es am Ende überhaupt zu einer Entscheidung kommt, bleibt abzuwarten.
Whatsapp unter Druck
Die Zahl der Nutzer, die den Messaging-Dienst in Richtung alternativer Dienste verlassen, scheint wohl recht hoch zu sein. Denn Whatsapp hat mittlerweile angekündigt erstmal 3 Monate mit der Durchsetzung der neuen AGBs zu warten. Whatsapp schreibt dazu in seinem Blog, dass die Nutzer die AGBs offensichtlich nicht richtig verstanden haben. Der Datenaustausch diene lediglich einer verbesserten Kommunikation zwischen Whatsapp und Whatsapp for Business. Später soll zwar auch Werbung geschaltet werde. Die Daten würden aber nicht in Facebook genutzt werden.
DIe Nutzer haben sehr wohl verstanden
Der Datenaustausch zwischen Whatsapp und Facebook ist nichts Neues. Auch in der Vergangenheit boten die AGBs diese Möglichkeit. Allerdings konnte man diesem Austausch widersprechen. Nun wird der Nutzer gezwungen nach dem Motto: "Daten her oder du kommst hier nicht rein". Wer ab Mai den neuen AGBs nicht zustimmt, kann die App in Zukunft nicht mehr benutzen. Und genau das ist es, was den Nutzern sauer aufstößt. Da darf man sich doch nicht wundern, dass andere Dienste wie Telegram immer mehr Zulauf haben.